Ziegelei von Adolf und Paul Netzband in DERBEN, Nachtrag.
Blick auf die Überreste des Ziegelmeisterhauses der Ziegelei Netzband. Foto: Chr. Schmette.
Wie bereits erwähnt, lag diese Ziegelei auf Pareyer Gemarkung, die Eigentümer hatten jedoch ihren Wohnsitz in Derben. Paul Netzband, Sohn von Adolf Netzband, erbte die Ziegelei im Jahre 1907. Als er 1924 mit 58 Jahren starb, übernahm der Schwiegersohn Helmut Northe die Geschäfte. Von 1930 bis 1937 wurde die Ziegelei stillgelegt, 1938 nahm man die Produktion wieder auf.
Danach führte Hans Northe die Ziegelei bis zum Beschuss der Amerikaner im Jahr 1945.
Ewald Melz aus Derben berichtete, dass die Ziegelei dabei zu Schaden kam und ausbrannte. Auch Hedwig Netzband berichtete in der Familienchronik über den Bombenangriff:
“1945 den 14. Januar, gegen 12 Uhr, verdunkelte sich der Himmel in Süd-West über Bittkau, es näherten sich Flugzeuge zum Angriff auf Derben. Schon fielen die ersten Bomben auf die Ziegeleien, auf den Friedhof und die umliegenden Gehöfte.
Paul Netzbands Ziegelei ist völlig zerstört und ausgebrannt. Auch Adolf Netzbands Ziegelei ist vollständig zertrümmert und ist 5 Jahre darauf noch nicht wieder gangbar, obgleich die Dächer geflickt sind.“
Um 1970 an der Entladestelle des VEB Ziegelei Genthin.
Foto: Archiv Heimatverein Derben/Neuderben.
Ziegeleiarbeiter schippen Ziegelerde auf ein Transportband, die aus der Region der ehem. Ziegeleien Netzband/Stutzer stammt und die von dem Schiffer Rudolf Bartsch aus Derben (links im Bild), per Frachtkahn nach Genthin transportiert wurde. (Chr. Schmette.)
Villa der Familie Northe um 1930 — zu DDR-Zeiten war in dem Gebäude der Konsum untergebracht, nach der Wende erfolgte der Umbau zum Wohnhaus.
Auf dem Gelände der ehemaligen Netzband’schen Ziegelei sind noch 6 Pfeiler zu sehen, die einen Brennstoffaufzug mit Loren zum Ringofen ermöglichten.
Die Dalben der ehemaligen Anlegestelle der Ziegelei Netzband sind heute noch vorhanden.