Ziegelei Bernhard & Putlitz in GÜSEN, gegründet 14. April 1890.
Die Güsener Ziegelei Bernhard & Putlitz.Im LHA Magdeburg liegen Akten vor, die die Erteilung von Konzessionen zum Bau von Brennofen beinhalten. Hieraus war zu entnehmen: Die Konzession für die Anlage einer neuen Ziegelei in der Feldmark Güsen wurde vom Kaufmann Julius Bernhard aus Magdeburg und dem "verehelichten Lehrer Putlitz zu Burg" am 17. März 1890 beantragt. Sie erhielten die Konzession am 14. April 1890, (LHA Magdeburg; Rep. C 30 Jer. II N-No. 734).
Ein Ortsplan, aufgenommen 1893 von Stage, hält 14 Ziegeleien fest. (Gemeindearchiv Parey). Darunter die Ziegelei Putlitz und Co. Sie ist am lhlekanal gelegen und hat einen runden Brennofen. Ob es sich bei dem Compagnon noch um den Kaufmann Bernhard aus Magdeburg handelt, geht aus dem Ortsplan nicht hervor. Während W. Geue von einem Maurermeister Putlitz schreibt, ist in den Magdeburger Unterlagen ein Lehrer Putlitz aus Burg genannt. Möglicherweise war der Maurermeister ein Nachkomme des Lehrers Putlitz. Oder auch umgekehrt? Der "General-Anzeiger am Sonntag" vom 20. Februar 2000 zitiert unter "Jerichower Land vor 100 Jahren": "Ein Genthiner Konkursverwalter namens W. Ilm kündigt die Zwangsversteigerung der Villa »Elise« in Güsen, zur Arthur Putlitzschen Konkursmasse gehörig, für den 20. Februar [1900] an". ⇒
Handstrichziegel: W. P. RATHENOW. Quelle: Bünnig 2020.
Schornsteins der Güsener Ziegelei Bernhard & Putlitz 1930.
Foto: Aus dem Nachlaß von W. Geue, (Gustav Heiss, Güsen).
ZIEGEL-MAP ID: 128 Güsen.
»Ziegelei am Ihlekanal«.Quellenangabe: Gründung 1890 durch J. Bernhard und A. Putlitz. Als Nachfolger werden genannt: Lehmann in Berlin und Flögel in Bln.-Charlottenburg, Stilllegung vor 1930. (Riechardt/Hartwig/Schmette).
Handbetrieb.
ID 128: Direkt-LINK zur ZGLMAP https://www.zglmap.de/#id=128
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⇒ Die Villa ist Teil der Konkursmasse, zu der sehr wahrscheinlich auch die gesamte Ziegeleianlage gehörte. 1914 erfolgte der Verkauf an Dr. Lehmann, dann 1919 an einen gewissen Flögel, dem heute (1994) noch Grund und Boden gehört.
Eine Fotografie vom Fall des Schornsteins im Sommer 1930 lässt einen weitgehend verfallenen Trockenschuppen erkennen, in dem noch Steine gestapelt zu sein scheinen. Ein weiterer Schuppen vor einem massivem Gebäude ist noch stärker verfallen.
Der Fall des Schornsteins des Brennofens der Güsener Ziegelei Bernhard & Putlitz 1930 symbolisiert das Ende der zahlreichen Ziegeleien im Elb-Havel-Winkel.
Quellen: Die Güsener Ziegelei Bernhard & Putlitz.
• LHA Magdeburg; Rep. C 30 Jer. II N-No. 734.
• LHA Magdeburg; Rep. C 30 Jer. II N-No. 734.