Bergziegelei — Stammziegelei der Familie Netzband DERBEN, 1843.
Blick vom Deich auf das ehemalige Gelände der Bergziegelei. Foto: Chr. Schmette.
Der Urahn Georg Friedrich Netzband kam um 1800 von Ringfurt nach Derben und errichtete hier zunächst eine Schiffsmühle. Nachdem 3 seiner Kinder bei Verholarbeiten in der Elbe ertrunken waren, gab er die Schiffsmühle auf und errichtete eine Holländer-Windmühle.
Der einzig verbliebene Sohn, Georg Friedrich jun., geb. 1808, erbte die Windmühle und er errichtete 1843 zusammen mit dem Schmiedemeister Saran aus Derben auf dem südl. Teil der Lämmerweide eine Ziegelei, (am Ende der Deichstraße, rechts). Im Jahre 1861 stieg Saran aus dem Geschäft aus.
Die bisherigen Kenntnisse, dass Georg Friedrich Netzband all seine 5 Kinder mit je einer Ziegelei bedachte und dass der älteste Sohn, Georg Friedrich III., die väterliche Ziegelei erbte, müssen an dieser Stelle berichtigt werden. Laut Grundbuchauszug setzte Georg Friedrich 1864 seinen Sohn Adolf Ferdinand als Miteigentümer ein. Nach dem Tod erbte dieser auch den väterlichen Anteil.
Adolf Ferdinand überließ allerdings später seinem Bruder Friedrich III. die Ziegelei und errichtete für sich selbst eine neue am Ende der Deichstraße links (Gelände des heutigen Anglerclubs). Die Söhne Albert und Emil übernahmen zunächst zusammen eine Ziegelei in Burg. Der Ziegelstempel „Gebr. Netzband“ ist den beiden zuzuordnen.
Später zog Albert nach Berlin und veräußerte als Steinhändler die Ziegel seiner Familie. Die Tochter Auguste heiratete den Ziegeleibesitzer Rudolf Bode. Zur Ziegelei gehörten fünf Ziegelscheunen und drei Trockenschuppen, ein Brennofen, ein Ziegelmeisterhaus, ein „Arbeiterhaus“, zwei Kohlenschuppen usw. Produziert wurden Rathenower Handstrich- u. Mauersteine. Im Jahre 1907 stellte die Bergziegelei nach dem Einsturz des Brennofens die Produktion ein.
Der einzig verbliebene Sohn, Georg Friedrich jun., geb. 1808, erbte die Windmühle und er errichtete 1843 zusammen mit dem Schmiedemeister Saran aus Derben auf dem südl. Teil der Lämmerweide eine Ziegelei, (am Ende der Deichstraße, rechts). Im Jahre 1861 stieg Saran aus dem Geschäft aus.
Die bisherigen Kenntnisse, dass Georg Friedrich Netzband all seine 5 Kinder mit je einer Ziegelei bedachte und dass der älteste Sohn, Georg Friedrich III., die väterliche Ziegelei erbte, müssen an dieser Stelle berichtigt werden. Laut Grundbuchauszug setzte Georg Friedrich 1864 seinen Sohn Adolf Ferdinand als Miteigentümer ein. Nach dem Tod erbte dieser auch den väterlichen Anteil.
Adolf Ferdinand überließ allerdings später seinem Bruder Friedrich III. die Ziegelei und errichtete für sich selbst eine neue am Ende der Deichstraße links (Gelände des heutigen Anglerclubs). Die Söhne Albert und Emil übernahmen zunächst zusammen eine Ziegelei in Burg. Der Ziegelstempel „Gebr. Netzband“ ist den beiden zuzuordnen.
Später zog Albert nach Berlin und veräußerte als Steinhändler die Ziegel seiner Familie. Die Tochter Auguste heiratete den Ziegeleibesitzer Rudolf Bode. Zur Ziegelei gehörten fünf Ziegelscheunen und drei Trockenschuppen, ein Brennofen, ein Ziegelmeisterhaus, ein „Arbeiterhaus“, zwei Kohlenschuppen usw. Produziert wurden Rathenower Handstrich- u. Mauersteine. Im Jahre 1907 stellte die Bergziegelei nach dem Einsturz des Brennofens die Produktion ein.
Handstrichziegel: SND (Saran Netzband Derben)
Foto: Hartwig
Handstrichziegel: FR. NETZBAND DERBEN A.D. ELBE.
Foto: Hartwig
Handstrichziegel: GBR. NETZBAND RATHENOW.
Foto: Hartwig
ZIEGEL-MAP ID: 401 Derben.
»Bergziegelei«.Quellenangabe: 1843 Gründung durch Müllermeister Georg Friedr. Netzband und Schmiedemeister Saran, 1861 Ausstieg von Saran. Nachfolger: 1864 die Söhne Adolf Friedr. und Friedrich Netzband jun., 1907 Einsturz des Brennofens und Stilllegung.
Chr. Schmette (Neuderben)
ID 401: Direkt-LINK zur ZGLMAP https://www.zglmap.de/#id=401
„Jerichower Kreisblatt“.
Vermischte Nachrichten.
Der Müllermeister Netzband und der Schmiedemeister Saran zu Derben beabsichtigen auf einem von der dortigen Gemeinde ererbpachteten Weidefleck, die Lämmerweide genannt, circa 55 Ruthen nordwestlich vom Dorfe entfernt, ein Ziegelei—Etablissement neu zu errichten und selbiges Bergziegelei zu benennen. Wir bringen diese neue Anlage hierdurch zur öffentlichen Kenntnis des Publikums.
Magdeburg, den 14ten November 1843. Königliche Regierung. Abteilung des Innern.
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Quellen: Bergziegelei – Stammziegelei der Familie Netzband. Grundbucheintrag Derben Bd. V, Bl. 188.
Ziegelentladung um 1910. In der Regel lud die Schiffsbesatzung (Schiffer, Bootsmann) den Kahn aus. Eine Karrenladung wog bis zu 6 Zentner. Manchmal half die Frau des Schiffers mit, indem sie ihm den Rücken stützte, (re. im Bild).
Die Stege zum Ein- und Ausladen hatten die Schiffer selbst zu errichten. Eine Steinladung war zur Blütezeit der Ziegeleien (1870–1900) eine schlecht bezahlte Fracht. Pro 1000 Stück, einschl. Be- und Ausladung, wurden mit 3,25 M vergütet.
Georg Friedrich Netzband I, 1808-1871. Er errichtete die Stammziegelei, (Deichstrasse). Stammhaus Familie Netzband. |
Georg Friedrich Netzband II, 1830-1905. Er erbte die Mühle und Ländereien, die Ziegelei erbte der Bruder Adolf, der sie ihm später überließ. Zu seiner Zeit wurde die Bäckerei in der Elbstraße eröffnet. |
Georg Friedrich Netzband III, 1866-1929. Er erbte die Mühle, die Ziegelei, die Bäckerei und die Landwirtschaft. Nach dem Einsturz des altdeutschen Brennofens 1907 wurde die Ziegelei stillgelegt. Daraufhin gründete er eine Elbkiesbaggerei. |
Ziegelentladung um 1910. In der Regel lud die Schiffsbesatzung (Schiffer, Bootsmann) den Kahn aus. Eine Karrenladung wog bis zu 6 Zentner. Manchmal half die Frau des Schiffers mit, indem sie ihm den Rücken stützte, (re. im Bild).
Die Stege zum Ein- und Ausladen hatten die Schiffer selbst zu errichten. Eine Steinladung war zur Blütezeit der Ziegeleien (1870–1900) eine schlecht bezahlte Fracht. Pro 1000 Stück, einschl. Be- und Ausladung, wurden mit 3,25 M vergütet.