Ziegelei am "Schwarzen Berg" bei DERBEN (nördl. der Werft Bolle), 1860.
Ehemaliger Standort der Ziegelei »Schwarzer Berg«. Foto: Chr. Schmette.
Der Bau der Ziegelei erfolgte im Jahre 1860 durch den Kossäten Schwabe und den „Privatmann“ Reinhardt aus Derben. Eine wechselvolle Entwicklung schloss sich in den folgenden 30 Jahren ihrer Existenz an. 1864 drohte bereits ein Konkurs, Adolf Schlag aus Berlin erwarb die Ziegelei. Doch 1866 war der Konkurs nicht mehr abzuwenden. Den Zuschlag erhielten Wilhelm Bräsicke aus Bergzow und Friedrich Köhling aus Derben.
Ab 1868 war Friedrich Köhling alleiniger Besitzer. Er beantragte 1871 den Bau eines neuen Ziegelofens, welcher Art und ob es zur Vollendung des Baues kam, ist nicht bekannt. Denn bereits 1872 erfolgte ein erneuter Verkauf der Ziegelei an den Schafmeister Ferdinand Lucke aus Parey, an den Ziegeleimeister August Lucke aus Derben und den Ackermann Joachim Mewes von der Pareyer Schleuse, (Neuderben).
Lt. Baubeschreibung des Maurermeisters Steffen aus Parey beabsichtigten Ferdinand Lucke und Joachim Andreas Mewes 1875 erneut den Bau eines „gewölbten Ziegelofens nebst Brenn- und Kohlenschauers“. 1873 war August Lucke aus Derben bereits aus dem Geschäft wieder ausgeschieden. Nach einem zweiten Konkurs 1897 erhielten Wilhelm Bonitz und Gustav Bolle den Zuschlag. Die neuen Besitzer erwarben die Ziegelei, um sie stillzulegen. Sie benötigten das Gelände zur Erweiterung ihrer Werft. Ab 1908 war Gustav Bolle alleiniger Besitzer des Grundstückes, 1920 gab er es an seine Söhne Gustav, Ernst und Franz Bolle weiter.
Handstrichziegel: A. MEWES. D. RATHENOW. Foto: Hartwig
Handstrichziegel: F. KÖHLING. RATHENOW. Foto: Hartwig
Anzeige: F. Köhling - »Schiffer ...« 1865.
ZIEGEL-MAP ID: 81 Derben.
»Ziegelei am Schwarzen Berg«.Quellenangabe: Gründung 1860 die Kossäten Schwabe u. Reinhardt aus Derben. Nachfolger: 1864 A. Schlag, 1866 W. Bräsicke u. Fr. Köhling, 1868 Fr. Köhling alleiniger Besitzer, 1872 Ferd. Lucke, Aug. Lucke u. J. Mewes. 1897 Kauf und Stilllegung durch Werftbesitzer W. Bonitz u. G. Bolle. Gelände wurde zur Erweiterung der Werft gebraucht. (Chr. Schmette).
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13.4.1875 „Baubeschreibung des Maurermeisters Steffen aus Parey", über einen von dem Ziegeleibesitzer, Herrn F. Lucke und Mewes bei Derben beabsichtigte Bau eines neu gewölbten Ziegelofens nebst Brenn-u. Kohlen-schauers. Derselbe wird 7,84 m lang, 4,0 m tief, 2,5 m hoch und wird mit einem 38 cm starken Tonnengewölbe überwölbt. Behufs Heizung des Ofens sind in der nördl. Langwand 6 Schürlöcher angeordnet, welche durch gußeisernen Türen verschlossen werden, zum Abzug des Rauches werden in dem Gewölbe 0,131 m im ◼ große Öffnungen eingewölbt, welche wiederum in die über dem Gewölbe der Tiefe nach in schräger Richtung laufende größere Züge münden, dieselbe führen den Rauch alsdann in dem auf der südl. Langwand befindlichen Hangtunnel durch welcher derselbe nach dem an der Langwand befindliche 18,831 hohen Schornstein geführt und durch denselben abgeführt wird, zum Abschließen des Hangtunnels vom Schornstein wird ein in einem Rahmen an gusseisernen Schieber angewandt. Hierdurch wird nicht nur jede Feuergefahr vermieden, sondern auch eine Verbrennung der schädlichen Gase erzielt. Das Mauerwerk des Ofens wird von gebrannten Mauerziegeln in Lehmmörtel und guten Verbande mit engen Stoß- und Lagerfugen aufgeführt.
Quelle: Lhasa Mgb., Rep.C 30 Jerichow II, Nr. 741.
Quellen: Ziegelei am „Schwarzen Berg“, Grundbucheintrag Derben Bd. IV, Bl. 169.
Bekanntmachung: Ziegeleibesitzer Köhling ... Neuer Ziegelofen 1871.
Feierabendziegel — Bieberschwanz, stranggepresst mit Schriftritzung.
»Trudchen, es ist genau 11:15 Uhr! Hie...«.
Bekanntmachung: Ziegeleibesitzer Köhling ... Neuer Ziegelofen 1871.
Feierabendziegel — Bieberschwanz, stranggepresst mit Schriftritzung.
»Trudchen, es ist genau 11:15 Uhr! Hie...«.