Bauernguts-Ziegelei Friedrich Bölcker Ferchesar — Situationsplan 1863

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LAGEPLAN der Ziegelei Bölcker mit Brennöfen von 1845 und 1863
Situationsplan in duplo von der Ziegelei des hiesigen Ziegeleibesitzers Herrn Bölcker in Ferchesar.
Gezeichnet von E. Grüneberg, 22. Mai 1863.
Ziegelofen A. (neuer Erdofen 1863) und ein Schuppen. Ziegelofen B. (offener Ofen von 1845).
Beide Ziegelscheunen Brennöfen, Schuppen, Ziegelmeister-Haus und Stallung haben Ziegeldächer ...

ERDE-PLATZ bedeutet: Hier wurde im Spätherbst, nach dem letzten Ofenbrand, von Arbeitern der frisch gestochenen Ton aus den nahen Tongruben in langen Bahnen aufgehäuft. Diese Arbeiten gingen bis Mitte Dezember fort. Die Haufen waren bis zu 50 cm hoch und 1,5 Meter breit. Es wurde soviel Ton gegraben, wie für die nächste gesammte Saison benötigt wurde. Der Ton lag hier zum AUSWINTERN, das heißt, er sollte durchfrieren damit alle feinen Bestandteile mit dem Wasser darin durch Ausdehnung zerfallen und der Ton sich dadurch im nächsten Frühjahr besser in den Sümpfen verarbeiten ließ. Dieses war auf guten Ziegeleien üblich und von Fachleuten der Gewerbeliteratur immer wieder empfohlen und gefordert. Bei Rathenower Ton, der besonders „fett“ war, also sehr viel reiner Ton darin, war das unbedingt notwendig und auch allgemein Praxis.
Die Ziegelei hatte zwei Ladestellen für den Schiffstransport, bei den Ufern des flachen Gewässers (Ufernähe unter 1 Meter) eine notwendige Einrichtung.

Bei der Gründung der Ziegelei 1845 wurde auch ein Ziegelmeisterhaus mit Stallung für Haustiere, wahrscheinlich auch mit einem kleineren Garten eingerichtet. Wollte der Ziegeleibesitzer einen guten Ziegelmeister auf längere Zeit an seine Ziegelei binden, war das die beste Investiotion die er machen konnte. Ein geübter, erfahrener Ziegelmeister/Brenner der die Leitung der Ziegelei inne hatte, war sehr viel wert, er war mit jeder Tätigkeit auf der Ziegelei vertraut, konnte an jeder Stelle aushelfen und lebte auch im Winter auf der Ziegelei und versah dort die notwendigen Reparaturen.
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Bauernguts-Ziegelei Friedrich Bölcker Ferchesar — Erster Ziegelofen von 1845

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Altdeutscher BRENNOFEN auf der Ziegelei Bölcker Bild maximal
Der Altdeutsche offener Ofen.
Dieser Ofen wurde 1832 bei Königswusterhausen vom Ziegeleibesitzer Johan Wenzel (Stolpe b. Oranienburg) erbaut. Hier wurden alle Verblendziegel der brühmten Bauakademie in Berlin gebrannt. Der Ton für die roten Verblendsteine war gemischt aus Stolper und Rathenower Ton, letztgenannter wurde per Kahn aus der Ziegelei des Königlichen Amtes in Schlagenthin herbeigeschaft.

Der Altdeutsche Ofen hat sechs Feuergassen, für 60.000 Ziegel.
Der Brennschuppen ist tief = 5,6 Meter, hoch = 3 / 6 Meter, lang = 12 Meter.
Die Ofen-Wandstärke, getreppt u. gebaucht = 2,0 u. oben 1,2 Meter
Der Dachaufbau ist hoch = 6,5 Meter - Der Ofenraum ist tief: = 4.5 Meter, hoch = 4,5 Meter, lang = 7,5 Meter.
Der obere Abschluß des Ofens (Lehmdecke) wird aus zu schwach gebrannten Ziegeln, zweilagig mit Lehm verstrichen gebildet. Darauf kommt eine weitere Lehmschicht (20 cm) in denen die Zugöfnungen ausgespart sind. Diese Decke wird auf den oberen Schichten der eingestapelten Rohziegel erstellt und nach dem Brand / bzw. Auskühlen des Ofens wieder aufgebrochen. Dasselbe wird auch mit den Einkarrtüren gemacht.
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Bauernguts-Ziegelei Friedrich Bölcker Ferchesar — Zweiter "Erd-Ziegelofen" von 1863

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Erd-Ofen auf der Ziegelei Bölcker Ferchesar 1863 Bild maximal
Ziegeleibesitzer Herr Bölcker zu Ferchesar.
Neubau eines Erdofens. Rathenow, den 22. Mai 1863. Gezeichnet von E. Grüneberg. Der Erdofen ist für 60.000 Ziegel ausgelegt.
Der Brennschuppen ist tief = 4,85 Meter, hoch = 4 u. 7 Meter, lang = 11,5 Meter.
Die Ofen-Wandstärke = 2,4 u. 1,8 Meter. Der Schornstein ist hoch = 10 Meter.
Der Ofenraum ist tief: = 4,25 Meter, hoch = 4,2 Meter, lang = 7,8 Meter.
Es sind 6 Feuerungsöffnungen mit Aschefang. Die Asche war als Dünger sehr begehrt ...

Der Bau, Inhalt des Ziegelofens:
1
. Deckenschicht, 2x Ziegel auf Lagerfläche (flache Seite) mit 30 cm Lehmschlag, darin die Aussparungen für die Zuglöcher.
2. Ziegelsteine, auf hohe Kante mit fingerbreiten Zwischenräumen im Kreuzverband aufgesetzt.
3. Dachziegel, auf hohe Kante.
4. Feuergasse mit Aschefang.
Der Erdofen hat 6 Schürlöcher und zwei Eingänge zum Ein- u. Auskarren. Der Brennschuppen hat 2 Türen mit Treppen seitlich und 3 Luken an der Frontseite, zum Einschütten der Holzscheite zum Beheizen des Ofens. Das Holz zum Brennen soll 3jährig ausgetrocknet sein, Kiefern- Birken- und Ellernholz waren in Gebrauch. Die Holzmenge für 60.000 Ziegel ist enorm. Um 1.000 Ziegel zu brennen werden 20 Zentner Brennholz benötigt (Quelle: Kärtge) ... Siehe mehr auf Seite:  TECHNOLOGIE HANDSTRICH-ZIEGELEI 
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Ritterguts-Ziegelei von Knoblauch Ferchesar — Gewölbe-Erd-Ziegelofen von 1847

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Gewölbe Brennofen auf der Ziegelei Forsthaus Tegeland von Knoblauch Ferchesar
Der Gewölbe-Erdofen, Forsthaus Tegeland.
Dieser Ofen wurde 1863 auf der Ziegelei von Knoblauch neu erbaut. Auf der Genehmigungs-Zeichnung ( Plan zeigen ) wird ein "Erdofen" angegeben. Wahrscheinlich war es so, daß der Ofen ähnlich wie der des Bauerngutsbesitzer Bölcker so konzipiert war, daß er zum Teil mit den Schürgassen unterhalb des allgemeinen Bodenniveaus lag. Der Vorteil: weniger Wärmeverlust im Hitzebereich des Ofens unten.

Der Gewölbe-Erd-Ofen mit sechs Feuergassen, für ca. 60.000 Ziegel. Diese Werte sind wahrscheinlich, es ist auch möglich, daß es ein Ofen mit 8 Feuergassen war. Das wären dann ca. 80.000 Ziegel pro Brand. In der Regel wurden solche Öfen mit Gewölbe bevorzugt im oberen Drittel mit Dachziegeln bestückt. Das hängt zusammen mit der unterschiedlichen Hitzeverteilung innerhalb des Ofens. An den Schürgassen bei A. kann man 1050°< annehmen. Im mittleren Bereich bei B. ist die optimale Brenn-Temperatur 960-980°, bei C. im oberen Bereich werden kaum noch 960° erreicht, doch für die dünneren Dachziegel ist das noch ausreichend, sie sind gar gebrannt. Die Angaben sind Ca.-Werte, genauere Daten zum Ziegelbrennen von "Rathenowern" ist bisher nicht bekannt geworden.
Zeitlichen Ablauf: Einsetzens der Steine, Ziegelbrennen, Dauer und Steigerung des Feuers, Holzbedarf und Holzarten wird auf weiteren Seite ausführlich besprochen u. graphisch dargestellt ... Siehe mehr auf Seite:  TECHNOLOGIE HANDSTRICH-ZIEGELEI 
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