Übersicht und Gliederung:
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Hermsdorfer Ziegel an Bauwerken in Berlin LISTE
Hermsdorfer Ziegel an Bauwerken in Berlin BILDER und TEXTE LINK
Hermsdorfer Ziegelei und GEOLOGIE — Tonvorkommen LINK
Hermsdorfer Ziegelei und TECHNOLOGIE — Ziegelfabrikation LINK
St. Lucas Bernburgerstr. |
Ehem. Borsig-Kollonaden |
St. Hedwig Krankenhaus |
Liste: Hermsdorfer Ziegel an Bauwerken in Berlin
Die folgende LISTE bezieht sich auf einen Exkursionsbericht des Architektenvereins zu Berlin 1869, nach der Ziegelei von Leopold Lessing in Hermsdorf. Der Bericht in ganzer Länge unten auf dieser Seite. Die Gebäude unter Nr. 01 bis 19 sind Inhalt des Berichts, ab Nr. 20 unsortierte Ergebnisse weiterer Recherchen von mir. Mit dem Link am Listen-Anfang wird eine Abbildung mit Kurzbeschreibung angezeigt, dort weitere Quellen-Links. Die Verlinkung: Quelle LINKex führt von dieser Seite zu den Rechercheergebnissen, Anzeige generell in neuem Fenster. Die wichtigsten und häufiger benutzten Quellen-Titel sind unten aufgeführt, sowie eine verlinkte Liste zu Architekten und Baumeistern, die hier in der Liste genannt werden.Abkürzungen Ziegel-Stempel: Hermsdorff = Hermsdorf Ziegelei (vor 1845 bis 1855) / C.W.a.H. = CARL WERNECKE auf HERMSDORF. (vor 1850 bis 1860) / Hdf.b.B. = HERMSDORF bei Berlin. (vor 1855 bis 1878). Nicht an allen gezeigten Gebäuden lassen sich Ziegelstempel nachweisen.
Bitte beachten: Werden 25 Bilder mit LINK 01 - 02 usw. erstmalig geladen, kann es 10 bis 15 Sek. dauern. Farbbilder = Gebäude bestehen noch. Schwarz-Weiß-Bilder = Gebäude sind zerstört.
— Quelle: LINKex 1 LINKex 2
— Stempel: Hdf.b.B. ? — Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Quelle 2: LINKex
— Quelle: LINKex
— Stempel: Hdf.b.B. — Quelle: LINKex
— Stempel: Hdf.b.B. — Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Stempel: Traufe, Hdf.b.B. und Maschinen-Lochziegel
Drewitz — Stempel: Hermsdorff — Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
— Stempel: Hdf.b.B. ? — Quelle: LINKex
— Quelle: LINKex
u. Zimmermeister Pardow— Stempel: Hermsdorff — Quelle: LINKex
— Stempel: C.W.a.H. ? — Quelle: LINKex
Architekt Carl Atzpodien— Stempel: C.W.a.H. — Quelle: LINKex
Mitteilungen: Architekten-Verein zu Berlin. Sonnabend den 10. Juli. Exkursion nach der Ziegelei des Herrn Lessing in Hermsdorf. Abfahrt pünktlich 2 ½ Uhr vom Brandenburger Thor.
Für die Anordnungen: … Stüler, Wiebe.
Bericht: Sonnabend, den 10. Juli fand unter Betheiligung von 68 Vereinsmitgliedern eine Exkursios zu Wagen nach der etwa 2 Meilen von Berlin in der Nähe von Tegel belegenen Ziegelei des Herrn Lessing zu Hermsdorf statt. Die Hemsdorfer Ziegelei, welche bis auf die neueste Zeit für die Mehrzahl der grösseren Ziegelrohbauten in Berlin thätig gewesen ist, wurde vor etwa 45 Jahren (1824?) durch Auffinden der Thonlager begründet und beschäftigte sich Anfangs mit der Fabrikation gewöhnlicher Mauerziegel, welche nach dem Bau der Chaussee (von Berlin nach Mecklenburg-Strelitz) auch in Berlin zahlreiche Verwendung fanden und hier sehr gesucht waren.
Mit dem Bau der Werderschen Kirche und der nachdrücklicheren Wiederaufnahme des Ziegelrohbaues in Berlin begann indessen die Fabrik, besonders unter Leitung ihres früheren Besitzers Wernicke, (Wernecke) sich der Anfertigung von Verblend- und Formsteinen zuzuwenden und lieferte unter Anderem die Verblendsteine für die Petri-, Michaels-, Markus-, Bartholomäus- und Moabiterkirche, sowie für die Kirche in der Bernburgerstraße.
Unter ihrem gegenwärtigen Besitzer wurde die Ziegelei, welche bisher nur mit Handbetrieb arbeitete, mit den nöthigen Einrichtungen für Maschinenbetrieb versehen. Nächste Veranlasung gab hierzu der Bau des neuen Rathhauses, für welches die Fabrik die Verblendung der Hoffacaden lieferte; gleichzeitig war sie thätig für den Bau des Zentral-Telegraphen Gebäudes in der Französischen Strasse, der Dorotheenstädtischen Kirche, der neuen Synagoge, des Anatomiegebäudes im Garten der Thierarzneischule, des Erziehungshauses in der Hasenhaide, der Thomaskirche und der Hamburger Kunsthalle, endlich für verschiedene städtische Bauten Berlins, namentlich die Schulen in der Weinmeister- und Steinstrasse, das Kölnische Gymnasium, die Rathswaage am Oranienplatz u.s.w.
Augenblicklich liegen die Arbeiten für die neue Strafanstalt Plötzensee und die katholische Kirche zu Potsdam vor. Die zur Fabrik gehörigen Thonlager liegen unmittelbar bei der selben und dehnen sich von Ost nach West etwa auf eine Fläche von 40 Morgen aus. Sie wurden bis auf eine Tiefe von 190' nicht durchbohrt. Der Thon gehört zum Tertiär-Gebirge, Septariethon der dritten Formation, doch wird ausser diesem auf der Feldmark noch Weiß-Thon und Roth-Thon gewonnen. Der Betrieb der Fabrik geschieht theils durch Pressmaschinen vermittels Dampf, theils durch Handarbeit und Pferdegöpel. Für die ersteren dient ein 26 bis 40 pferdiges Borsig'sche Dampfmaschine, welche auch gleichzeitig mittelst dreier Druck- und Saugpumpen die auf der tiefsten Stelle der Thonlager sich sammelnden Tagewasser hebt und zum Theil zum Betriebe verwendet wird. Die Fabrik unterhält 11 Brennöfen, die gegenwärtig mit Holz und Steinkohlen gefeuert werden, für welche aber späterhin die bedeutenden Torflager des Gutes nutzbar gemacht werden sollen. Sie beschäftigt etwa 120 Arbeiter und liefert jährlich circa 1 Million feine Verblendsteine mittelst der Dampfpresse, eine und eine halbe Million Verblendklinker und Steine vermittelst Handbetrieb, sowie nach Bestellung Bauornamente, Formsteine, figürliche Gegenstände, Wasserleitungsröhren u.s.w. In nächster Zeit wird die Fabrik auch gewöhnliche Mauersteine anfertigen.
Nach einer Wanderung durch die gesammten Fabrikanlagen bewirthete der Besitzer in liebenswürdiger Weise die Mitglieder des Vereins in seinem Hause.
Deutsche Bauzeitung, Wochenblatt herausg. von den Mitgliedern d. Architekten-Vereins zu Berlin, 1869
Häufiger genutzte Online-QUELLEN und Kürzel im Listen-Text:
(ZfB) Zeitschrift für Bauwesen 1851 — 1931 Zentral- und Landesbibliothek Berlin LINK
(TU) Technische Universität Berlin — Architekturmuseum in der Universitätsbibliothek LINK
(WIKI) WIKIPEDIA (im Dokument Direkt-Links zur benannten Seite)
(Luise) Luisenstädtischer Bildungsverein LINK
(SenSuU) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt LINK
(Fotothek) deutsche FOTOTHEK — verwendete Kartenwerke in diesem Dokument LINK
Bitte beachten Sie: Beziehen sich die Links auf den ATLAS der Zeitschrift für Bauwesen (ZfB Atlas), dann handelt es sich um recht große PDF-Datein, ca. 50 und mehr MB, hier müssen Sie die Miniaturseiten zur Hilfe nehmen, eine Direktseitenverlinkung ist nicht möglich. Die Links zur Zeitschrift selbst sind ebenfalls PDF-Dateien mit relativ geringer Datengröße. Hier können Sie mit der Funktionstaste Strg + F gezielt mit Stichworten aus den Überschriften oder Titelangaben die Spalten finden, sofern nicht ausdrücklich in den Bilduntertexten von mir angegeben. Alle LINKex sollten in einem neuen Fenster/Register-Karte öffnen.
An dieser Stelle sei der Berlin-Abteilung, Zeitschriftenstelle der ZLB (Zentrale-Landes-Bibilothek-Berlin, Breite Str. 30-36, 10178 Berlin-Mitte) gedankt für die Digitalisierung der BAUZEITSCHRIFTEN und ADRESSBÜCHER. Wenn Sie selber das digitale Angebot nutzen möchten, dann diesen LINK =
https://www.zlb.de/digital.html Digitale Landesbibliothek Berlin = Such-Maske
Die in der LISTE angeführten Architekten und Baumeister, Biographie und/oder Bauwerke:
Adler, Johannes Heinrich Friedrich * 15. Okt. 1827 Berlin; † 15. Sept. 1908 ebenda. WIKI — TU
Blankenstein, Hermann * 10. Jan. 1829 Grafenbrück/Finowf. † 6. März 1910 Berlin. WIKI — TU
Busse, Carl Ferdinand * 11. Juni 1802 Gut Prillwitz / Stargard; † 5. April 1868 Berlin. WIKI — TU
Cremer, Friedrich Albert * 22. April 1824 Wiesbad.; † 23. Juni 1891 Wiesbaden. WIKI — TU
Drewitz, Karl Wilhelm Louis * 19. Januar 1806 Thorn; † 2. Juni 1888 Breslau. WIKI — TU
Fleischinger, August Ferdinand * 1804 Berlin; † 20. Mai 1885 ebenda. WIKI
Gerstenberg, Carl Adolf Ferd. * 3. Jan. 1826 Magdeburg; † 22. Jan. 1896 Berlin). WIKI — TU
Holtzmann, Gustav * in Breslau, † 1860 Berlin. Erste Erwähnung: 1828. FOTOTHEK — TU
von der Hude, Hermann Philipp Wilh. * 2. Juni 1830 Lübeck; † 4. Juni 1908 Berlin). WIKI — TU
Knoblauch, Eduard * 25. September 1801 Berlin; † 29. Mai 1865 ebenda. WIKI — TU
Lohse, Adolph * 30. August 1807 Berlin; † 15. Januar 1867. WIKI — TU
Möller, Gustav * 22. März 1826 Erfurt; † 31. August 1881 Berlin. WIKI —TU
Pieper, August * 1844 Hannover; † 29. April 1891 Hamburg). WIKI
Salzenberg, Wilhelm * 20. Jan. 1803 Münster; † 23. Okt. 1887 Vernex-Montreux. WIKI — TU
Schirrmacher, Georg Theodor * 1833 Danzig; † 1864 (Berlin?). TU
Schönhals, Ferdinand * 15. Sept. 1842 Hassenhaus. † 1. Nov. 1915 Berlin. glass-portal — TU
Soller, Johann August Karl * 14. März 1805 Erfurt; † 6. Nov. 1853 Berlin. WIKI — TU
Statz, Vincenz. Dombaumeister Köln * 9. April 1819 Köln; † 21. August 1898 ebenda. WIKI
Strack, Johann Heinrich * 6. Juli 1805 Bückeburg; † 13. Juni 1880 Berlin. WIKI — TU
Stüler, Friedrich August * 28. Jan. 1800 Mühlhausen/Thür.; † 18. März 1865 Berlin. WIKI — TU
Tiede, August * 4. Juni 1834 Berlin; † 14. Mai 1911 ebenda. WIKI
Runge, Gustav * 31. Mai 1822 in Bremen; † 19. Februar 1900 in Bremen. WIKI
Waesemann, Hermann Friedrich * 6. Juni 1813 Danzig; † 28. Jan. 1879 Berlin. WIKI — TU