Ziegelei am Löwenberg von Paasche und Ziehm DERBEN, gegründet 1846.
Auf dem ersten Blick ist heute nicht mehr zu erkennen, dass in der „Leue“ östlich des Löwenberges (Wifo) einmal eine Ziegelei stand. Nach näherem Hinsehen sind aber deutliche Geländevertiefungen erkennbar, teilweise bis zu einem Meter tief. Hier wurde Tonerde abgebaut.Dass diese hier in der „Leue“ vorrätig ist, überrascht nicht. Denn bis zum Bau des alten Deiches im 11./12. Jahrhundert hinterließ hier ein alter Elbarm, der nach Redekin und darüber hinaus ungehindert fließen konnte, die wertvollen Ablagerungen.
Blick auf die »Leue«. Foto: Chr. Schmette.
Die Ziegelei bestand aus einem Ziegelmeisterhaus, 2 Ziegelscheunen, 2 Trockenschuppen, einer Streichscheune und einem Brennofen.
Wechselvolle Besitzverhältnisse schlossen sich in den 50 Jahren ihrer Existenz an. Alle 5 Besitzer mussten Konkurs anmelden. Aufgrund einer Zeitungsanzeige wissen wir, dass sie 1846 von den Ackerleuten Paasche und Ziehm errichtet wurde.
Nach einem Konkurs kaufte laut Grundbuchauszug Friedrich Bode aus Brettin 1858 diese Ziegelei für seinen Sohn Rudolf, der durch Heirat mit Auguste Netzband in Derben ansässig wurde. Mehr Informationen zur Ziegeleibesitzer-Familie Bode bei Heike Brett » »
Die bisherigen Kenntnisse, dass Auguste Netzband diese Ziegelei von ihrem Vater Friedrich Ferdinand als Geschenk erhielt, werden hiermit berichtigt. Im Jahre 1867 erfolgte nach dem erneuten Konkurs wieder ein Besitzwechsel, August Peter Northe wurde der neue Eigentümer. Auch dieser meldete nach 14 Jahren Konkurs an, Adolf Güldenpfennig kaufte daraufhin die Ziegelei. 1890 übernahm Sohn Hermann die Geschäfte, doch 1892 brannten 2 Ziegelscheunen ab, so dass wohl ein erneuter Konkurs nicht mehr abzuwenden war. Adolf Güldenpfennig versuchte durch kriminelle Handlungen die Ziegelei zu retten. Das gelang ihm nicht und er nahm ein unrühmliches Ende, mit 55 Jahren kam er ins Zuchthaus und die Ehre wurde ihm auf 10 Jahre aberkannt. (s. Zeitungsausschnitt auf der nächsten Seite).
Mehr Informationen zur Ziegelei-Besitzerfamilie Gueldenpfennig bei Heike Brett:
LINK neues Fenster » ».
Der Kaufmann Wilhelm Köppe kaufte 1894 die Reste der Ziegelei. Eine Ziegelproduktion erfolgte offensichtlich nicht mehr, denn 1895 wurden der Brennofen und einige Gebäude abgebrochen. Das Ziegelmeisterhaus wurde in den dreißiger Jahren von Bauer Wollert bewohnt. Von Zeitzeugen war zu erfahren, dass er das Gehöft räumen musste, als man die Wifo auf dem Löwenberg errichtete.
Wechselvolle Besitzverhältnisse schlossen sich in den 50 Jahren ihrer Existenz an. Alle 5 Besitzer mussten Konkurs anmelden. Aufgrund einer Zeitungsanzeige wissen wir, dass sie 1846 von den Ackerleuten Paasche und Ziehm errichtet wurde.
Nach einem Konkurs kaufte laut Grundbuchauszug Friedrich Bode aus Brettin 1858 diese Ziegelei für seinen Sohn Rudolf, der durch Heirat mit Auguste Netzband in Derben ansässig wurde. Mehr Informationen zur Ziegeleibesitzer-Familie Bode bei Heike Brett » »
Die bisherigen Kenntnisse, dass Auguste Netzband diese Ziegelei von ihrem Vater Friedrich Ferdinand als Geschenk erhielt, werden hiermit berichtigt. Im Jahre 1867 erfolgte nach dem erneuten Konkurs wieder ein Besitzwechsel, August Peter Northe wurde der neue Eigentümer. Auch dieser meldete nach 14 Jahren Konkurs an, Adolf Güldenpfennig kaufte daraufhin die Ziegelei. 1890 übernahm Sohn Hermann die Geschäfte, doch 1892 brannten 2 Ziegelscheunen ab, so dass wohl ein erneuter Konkurs nicht mehr abzuwenden war. Adolf Güldenpfennig versuchte durch kriminelle Handlungen die Ziegelei zu retten. Das gelang ihm nicht und er nahm ein unrühmliches Ende, mit 55 Jahren kam er ins Zuchthaus und die Ehre wurde ihm auf 10 Jahre aberkannt. (s. Zeitungsausschnitt auf der nächsten Seite).
Mehr Informationen zur Ziegelei-Besitzerfamilie Gueldenpfennig bei Heike Brett:
LINK neues Fenster » ».
Der Kaufmann Wilhelm Köppe kaufte 1894 die Reste der Ziegelei. Eine Ziegelproduktion erfolgte offensichtlich nicht mehr, denn 1895 wurden der Brennofen und einige Gebäude abgebrochen. Das Ziegelmeisterhaus wurde in den dreißiger Jahren von Bauer Wollert bewohnt. Von Zeitzeugen war zu erfahren, dass er das Gehöft räumen musste, als man die Wifo auf dem Löwenberg errichtete.
Handstrichziegel: NORTHE RATHENOW.
Foto: Hartwig
Handstrichziegel: A. GUELDENPFENNIG RATHENOW.
Foto: Hartwig
ZIEGEL-MAP ID: 77 Derben.
»Ziegelei am Löwenberg«.Quellenangabe: Gründung 1846 von den Ackerleuten Paasche u. Ziehm. Nachfolger: ab 1858 Friedr. Bode, ab 1867 Aug. Peter Northe, ab 1881 A. Güldenpfennig, 1892 Zerstörung durch Brand, 1894 Kauf der Reste durch W. Köppe, 1895 Abriss. Chr. Schmette (Neuderben)
ID 77: Direkt-LINK zur ZGLMAP https://www.zglmap.de/#id=77
⇑ nach oben
Die Ackerleute Paasche und Ziem hierselbst beabsichtigen, auf ihrem eigenthümlichen Fundo hiesiger Feldmark 250 Ruthen östlich vom Dorfe entfernt, gemeinschaftlich ein neues Ziegelei-Etablissement anzulegen und solches „Löwenberg’sche Ziegelei“ zu benennen.
Amt Derben, den 18. März 1846. Das Domänen-Amt.
Ausschnitte aus dem „Genthiner Wochenblatt“ von 1892.
Quellen: Ziegelei am Löwenberg – Grundbuch Nr.: Derben Bd. IV, Bl. 176
Bekanntmachung: Derben. Verkauf der früher Güldenpfennigschen Ziegelei, 1892.
Bekanntmachung: Derben. Verkauf der früher Güldenpfennigschen Ziegelei, 1892.