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Ziegelstempel nach Regionen. Region: A = NW
AB N-NO, Stolpe (Birkenwerder) (I)Johan Borgfeldt, ca. 1842-1870, Stempel um 1845. Berlin, Friedhöfe Bergmannstrasse.
Stempel, Breite in cm: 4,5 x 3
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: DT u. TM, Haveltal
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Die Stolper Ziegelei stammt aus der Mitte des 18. Jahrh. und war Gutsziegelei (von Pannwitz). 1825 baut Johan Wenzel die Ziegelei neu, es werden Probeziegel für die Bauakademie Berlin (1833-36) gebrannt.
Nachfolger ca. 1840 Johan Borgfeldt. (J = I). Borgfeldt ca.1850 auch in Birkenwerder.
AB N-NO, Hermsdorf, Carl Wernecke auf Hermsdorf, 1840-1860. Stempel um 1850. St. Lucas-Kirche. Berlin, Bernburger Str.
Stempel, Breite in cm: 7,5 x 5
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: ST, Septarienton
Verwendung: VZ
Anmerkung: Die Lucas-Kirche wurde von 1859 bis 1861 als Langhaus mit Kreuz-armen unter Bauinspektor Gustav Möller errichtet. LINK . Die Hermsdorfer Ziegelei war sehr bedeutend für Berlin. Weitere ausführ-liche Details zu Zgl. u. Berl. Bauten: LINK
AB N-NO, Hermsdorf, Carl Wernecke auf Hermsdorf, 1840-1860. Stempel um 1850. Engeldamm, ehemaliges Kanalbett.
Stempel, Breite in cm: 8
Brennfarbe, Qualität: G, grünlich, Klinker
Tonart, Geologie: ST, Septarienton
Verwendung: VZ, Wasserbau
Anmerkung: Luisenstädtischer Kanal. Hart-brandziegel, auch seitens der Zgl. als Klinker bezeichnet. Wurde auch in Schleusenanlagen des Kupfergrabens (Stadtschleuse am Schloß) eingesetzt.
A N-NW, Velten, Julius Ackermann, ca. 1825-1870, Stempel um 1830. Berlin, Weißensee aufgelassen. Ruinen-Grunstück, umgelagert.
Stempel, Breite in cm: 5,8 x 3
Brennfarbe, Qualität: G, mittel
Tonart, Geologie: TM, Velten Haveltal
Verwendung: HZ
Anmerkung: Ackermann war der erste Fabrikant in Velten für Ziegel, sowie auch einer Kachelofenfabrik ab 1825. Aus der Bezeichnung Veltener Fabrikat wurde später auch auf Ofenkacheln das Kürzel im Stempel mit V.F. und Zusatzzeichen.
A N-NW, Velten, Rauch & Kayser, ca. 1850-1880, Stempel um 1870. Berlin-Mitte, Bauschutt.
Stempel, Breite in cm: 5 x 2,8
Brennfarbe, Qualität: G, hoch
Tonart, Geologie: TM, Velten Haveltal
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Die Veltener Ziegel sind allgemein etwas kräftiger, wärmer im Farbton GELB als die Birkenwerder Ziegel, qualitativ als Verblendziegel gleichwertig. Stempelung: Lager- und Kopffläche. Veltener Ziegel (Stempel = VF) wurden 1844 als Verblendziegel verbaut , z.B. die St. Jacobi Kirche in Berlin. WIKIPEDIA
A NW, Kremmen, Versuchsziegelei Schlickeysen, ca. 1850-1860, Stempel um 1860. Berlin-Mitte, Hildebrandstraße (Tiergartenviertel).
Stempel, Breite in cm: 8 x 5,5
Brennfarbe, Qualität: G, hoch
Tonart, Geologie: TM
Verwendung: VZ
Anmerkung: Die Ziegelei hatte nur kurz Bestand und lag doch schon weit von der Havel entfernt. Das Tonmaterial, ähnlich dem Veltener, Cremmen, Velten, Birkenwerder, Stolpe: Der Ton wurge prinzipiell geschlämmt. Hohe Homogenität und exakte Formung
A NW, Ribbeck, Gutsziegelei Meierei Ribbeck, ca. 1860-1890, Stempel um 1870. Ribbeck, Gutsscheune.
Stempel, Breite in cm: 9 x 3
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch-mittel
Tonart, Geologie: DT, Bergton
Verwendung: Dachziegel
Anmerkung: Seltener Fund eines Dachziegel (Biberschwanz), welcher nicht aus Ratheno-wer Gebiet stammt. Die Zgl. bei Ribbecks-Meierei hatte ein vorzügliches Tonvorkommen (Berghaus 1854). Auch in Velten u. Hermsdorf wurden vor 1860 Biberschwänze hergestellt.
A NW, Spandau, Ernst Friedrich Schultze, ca. 1845-1870, Stempel ?. Berlin-Mitte, Invalidenstrasse. Abriss umgelagert.
Stempel, Breite in cm: 10,5 x 4
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch-mittel
Tonart, Geologie: DT, Bergton
Verwendung: HZ
Anmerkung: Schultze hat ab 1872 auch in Lübars-Hermsdorf eine Ziegelei übernommen mit Stempel E. F. S. LÜBARS überliefert. Die Ziegelei geht später über in die Dampfziegelei von J. F. Benekendorff, welcher auch in Frei-enwalde, (Rathsziegelei) um 1885 tätig ist.
A NW, Lindow, Otto Mücke Werke, ca. 1880-1900, Stempel ?. Berlin-Weißensee, Lehderstrasse. Hofpflasterung.
Stempel, Breite in cm: 5 x 4
Brennfarbe, Qualität: G, grünlich, hoch
Tonart, Geologie: TM
Verwendung: HZ
Anmerkung: Über Mückes Werke und Lindow ist mir wenig bekannt. Der Ziegel ist stark gesintert und im Format eher ein Pflasterzie-gel. Aus Lindow kamen auch die Verblendzie-gel der Preuß. Porzellanmanufaktur in Berlin-Charlottenburg, sehr hell, fast weißlich.
A NW, Ketzin, Ziese, ca. 1870-1900, seltener Stempel. Berlin-Mitte, Abbruch, Baugrubenaushub.
Stempel, Breite in cm: 9,5 x 6
Brennfarbe, Qualität: G, grünlich, hoch
Tonart, Geologie: HT, Haveltonmergel
Verwendung: HZ
Anmerkung: Ketzin hatte eine rasante Entwicklung mit Aufkommen der Ringöfen. Die Ziegel waren primär Hintermauerungsziegel, in schwankender Qualität, teilweise „verklinkert“ und unförmig. Über Ziese ist nichts näheres bekannt. Weitere Ketziner Stempel: Kasselitz und Seeger. AK (A. Kuhberg ist unsicher).
A NW, Tremmen, Gutsziegelei. Besitz ?, ca. 1870-1900.. Berlin, Landsberger Alle, Abbruch.
Stempel, Breite in cm: 19
Brennfarbe, Qualität: GL, gering
Tonart, Geologie: HT, Haveltonmergel
Verwendung: HZ
Anmerkung: Über den Besitz, Besitzfolge der Ziegelei ist wenig bekannt. Der Stempel ist sehr allgemein. Der Ziegel relativ leicht und porös, was bedeutet, daß der Ton mit viel Wasser verarbeitet wurde.
A NW, Bagow, Gutsziegelei von Ribbeck, ca. 1850-1900, Stempel ca. 1865. Berlin, Sebastianstraße. Hof, Bauplatz.
Stempel, Breite in cm: 11 x 4,5
Brennfarbe, Qualität: LF, mittel
Tonart, Geologie: DT ? o. HT
Verwendung: HZ
Anmerkung: Gutsziegelei bei Bagow, es wird eine Ziegelei „Bollmannsruh“ genannt, die südlich des Gutsbezirks lag. Ein zweite lag in Ortsnähe. Ein Ziegel in solider Qualität als Hintermauerungsziegel, fast 26 cm Länge, im Vergleich ähnlicher Ziegel der Region ein recht guter Ziegel.
Ziegelstempel nach Regionen. Region: B = NO
B NO, Bellinchen a.d. Oder. Hohen-Lübbichow, von Endell, ca. 1820-1900. Stempel ca. 1840. Berlin, Hannoversche Strasse.
Stempel, Breite in cm: 12,5
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Die Ziegelei Bellinchen hat für erste Bauten in Berlin von K. F. Schinkel oft geliefert. Beispiel: Der Neue Packhof (Spreeinsel), Friedrich-Werdersche Kirche (Poröse Ziegel für Gewölbe), Vorstadt-Kirche im Wedding (Nazareth-Kirche, 1833), Akzisemauer Hannoversche Strasse.
B NO, Bellinchen a.d. Oder. Hohen-Lübbichow, Kommerzienrath Endell ca. 1820-1900, Stempel vor 1840. Berlin, Museumsinsel.
Stempel, Breite in cm: 11
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Dieser Stempel scheint früher zu sein als der „Kronenziegel“ oberhalb. Man kann die Ziegelei eben als eine Gutsziegelei betrachten, dem Namen nach.
B NO, Bellinchen a.d. Oder. Hohen-Lübbichow, von Endell – von Keudell, ca. 1820-1900, Stempel um 1840-1880. Berlin, Bauschutt.
Stempel, Breite in cm: 11
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Der Zusatz der 3 deutet auf ein Brenn- oder Mischungsverhältnis hin. Es gibt den Zusatz 1, 3, 5. Bei 3 ist die Brennfarbe dunkler, bei 5 schon gesintert, grünlich. Wenn der Ton „fett“ verarbeitet wird, läßt er sich höher brennen, bis zum „Klinker“. Alle drei Stempelarten sind in der Sammlung
B NO, Bellinchen a.d. Oder. Hohen-Lübbichow, von Endell – von Keudell, ca. 1820-1900.. Berlin, Nordbahnhof Bernauerstrasse.
Stempel, Breite in cm: 5
Brennfarbe, Qualität: LF, mittel
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: HZ
Anmerkung: Ein einfacher Hintermauerungs-ziegel, mit Handfläche nicht mit „Holzlineal“ abgestrichen, nicht so kantenscharf wie die Ziegel zuvor. Höherer Sandanteil in der Tonmischung. Alle Bellinchen-Stempel sind nur auf der Lagerfläche bekannt.
B NO, Freienwalde a/O., Kuhnheim & Co. Alaunwerk, ca. 1880-1910. Berlin, Milchkur-Anstalt, Bergmannstrasse Am Victoriapark.
Stempel, Breite in cm: 7,5 x 3,8
Brennfarbe, Qualität: R, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: VZ
Anmerkung: Recht verbreiteter Maschinen-Ziegel für Industrie- und Gewerbehof-Bauten in Berlin ab ca. 1880, Verblendziegel rot. Machte den Rathenowern durchaus Konkur-renz. In Freienwalde drei weitere bedeutende Ziegeleien mit unterschiedl. Tonsorten.
B NO, Hohen-Finow. Reichskanzler von Bethmann-Hollweg, ca. 1880. Berlin, Bergmannstr., Trauerhalle Friedrich-Werderscher Kirchhof.
Stempel, Breite in cm: 6
Brennfarbe, Qualität: R, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: VZ, Hohlloch
Anmerkung: Ursprünglich Handstrichziegelei auf der Hochebene, dann Neugründung im unteren Finowtal. Moderne Maschinen-Ziegelei, Hohl-lochverblender, Formsteine, Vollverblender. Bedeutende Bauwerke: Schlachthöfe Eldenaer Str., Architekt: H. Blankenstein.
B NO, Birkenwerder, Friedrich Carl Krause, ca.1840-1870, Stempel um 1850. Berlin, Habersaathstraße, aufgelassenes Grundstück.
Stempel, Breite in cm: 11
Brennfarbe, Qualität: LF, hoch
Tonart, Geologie: ST, Odertal, Bergton
Verwendung: HZ, VZ
Anmerkung: Dieser Stempel scheint früher zu sein als der „Kronenziegel“ oberhalb. Man kann die Ziegelei eben als eine Gutsziegelei betrachten, dem Namen nach.
AB N-NW, Birkenwerder, Oskar Krause, Sohn von F.C.K., ca.1860-1885, Stempel um 1860. Berlin, Charitégelände.
Stempel, Breite in cm: 20 x 5,5
Brennfarbe, Qualität: G, sehr hoch
Tonart, Geologie: TM, kalkhaltig
Verwendung: VZ, erste Sorte
Anmerkung: Oskar Krause war Sohn von Friedrich Carl Krause. Die Birkenwerder Stempel sind vielfältig bei 4 Ziegeleien sind 11 Ziegelstempel überliefert. Nachgepresste Ziegel sind in allen vier Regionen (NW, NO, SW, SO anzutreffen.
AB N-NW, Birkenwerder, Maurermeister Carl Reichert, ca.1845-1870, Stempel um 1860, Breite 12,5 cm. Berlin-Mitte, Bauschutt.
Stempel, Breite in cm: 4,5 x 3,2
Brennfarbe, Qualität: G, hoch
Tonart, Geologie: TM, kalkhaltig
Verwendung: HZ, Vz
Anmerkung: Es ist möglich das Carl Reichert auch in Borgsdorf (Nachbarort v. Birkenwer-der) eine Ziegelei gründete, dieser Ziegel (Abb.) ist aus Birkenwerder, auch auf der Ziegelei Lindner verbaut worden.
AB N-NW, Birkenwerder, Carl Erich Seyring Söhne, ca.1850-1870, Stempel um 1870. Berlin, Friedhof vor dem Halleschen Tor.
Stempel, Breite in cm: 3
Brennfarbe, Qualität: G, hoch
Tonart, Geologie: TM, kalkhaltig
Verwendung: HZ, Vz
Anmerkung: Carl Erich Seyring war Gründer/Nachfolger einer Ziegelei in Birkenwerder, der Stempel bezieht sich auf die Erben = „Söhne“.
Es gibt die Variation mit CESS 5.
B NO, Mühlenbeck. Carl Bredow, ca. 1850-1880, Stempel um 1870. Berlin Weißensee, aufgelassenes Grundstück, Stapel.
Stempel, Breite in cm: 8 x 3,5
Brennfarbe, Qualität: G, hoch
Tonart, Geologie: TM, kalkhaltig
Verwendung: HZ, Vz
Anmerkung: Das Tonvorkommen in Mühlenbeck entspricht dem in Birkenwerder und auch Velten. Veltener Ziegeleibesitzer (Krause) hatten Optionen auf das Tonvorkommen, da in Velten das Roh-Material rapide abnahm.