Ziegelei LUDWIGSLUST bei Steckelsdorf, Hubert Th. Borchmann
Nachfolger von I. 3 Johann Ludwig Borchmann.
Von Heike Brett Rathenow — Mail: heikebrett@gmx.de Zu den einzelnen Ziegeleibesitzern wechseln Sie mit der rechten NAVIGATION >>>

I.3.2 Borchmann, Hubert Theodor
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HUBERT BORCHMAN RATHENOW – –
I.3.2 Borchmann, Hubert Theodor
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I. 3.2 Borchmann, Hubert Theodor
wurde am 2. August 1824 in Rathenow geboren.Seine Eltern waren der Kaufmann und Ziegeleibesitzer (I. 3) Johann Ludwig Borchmann und Sophie Friederike geborene Ebel. Im Jahre der Geburt von Hubert Borchmann war sein Vater Pächter der Stadtziegelei Rathenow und Besitzer einer Ziegelei an der Havel in der Bemarkung Steckelsdorf. Diese Ziegelei führte zunächst den Namen „Ziegelei Borchmann“, die spätere Bezeichnung war „Ludwigslust“.
Wie auch seine älteren Brüder Eduard und Adolph besuchte Hubert Borchmann die höhere Schule in Rathenow um danach, wie Vater und seine Brüder, Kaufmann zu werden.
Als sein Vater im August 1833 starb war Hubert gerade erst neun Jahre alt. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung übernahm er im Jahre 1843 die „Borchmannsche Ziegelei“ an der Havel in der Gemarkung Steckelsdorf. Er nannte dieses Areal zu Ehren seines Vaters Ludwig Borchmann. ab 1870 „Ludwigslust“. Sein älterer Bruder Eduard hatte sich im Jahre 1845 unweit von Böhne, ebenfalls an der Havel, eine neue Ziegelei samt späterer Gärtnerei errichtet. Er nannte seinen Betrieb den „Ludwigshof“.
(Siehe auch die KARTE unten mit weiterem LINK zu einer Übersichtskarte )
Hubert Borchmann modernisierte seine Ziegelei in den nachfolgenden Jahren. 1853 errichtete er einen neuen Ziegelofen sowie einen neuen Ziegelschuppen. Ein alter Ziegelschuppen wurde verlängert. Im Jahre 1848 heiratete er die Rathenower Kaufmannstochter Marie Therese Müller.
Wie schon sein Vater Johann Ludwig Borchmann wohnte auch Hubert Borchmann nie auf Ludwigslust, sondern in Rathenow Nummer 466 (wahrscheinlich Paradeplatz). Wann Hubert Borchmann „Ludwigslust“ mit samt der Ziegelei verkauft hat, konnte bislang noch nicht ermittelt werden. Es dürfte zwischen 1870 und 1875 gewesen sein, denn 1877 gehörte diese Ziegelei bereits dem Kaufmann Rudolph Bochat. Entsprechende Ziegelstempel, die den Namen: RUD. BOCHAT, RATHENOW tragen, sind nachgewiesen. (siehe Landkreis Havelland, Wolfgang Bünnig, „Rathenower Ziegelstempel“) Bochat errichtet hier 1877 einen Partial-Ring-Ziegelofen.
Dass sich Hubert Borchmann schon um 1860 beruflich in Richtung Berlin orientierte wird belegt durch den Kauf einer Ziegelei in Gindow im Jahre 1858, damit war er der Großstadt Berlin und ihrem großen Bedarf an Ziegelsteinen ein Stück näher gerückt. Die Ziegelei in Glindow hatte Hubert Borchmann von der Witwe des Ziegeleibesitzers Reckling gekauft. 1913-1918 besitzt eine Marie Borchmann Glindow, ab 1918 wird als Eigentümer der Reichsminister a.D. Martin Schiele und Ehefrau Thekla gebor. Borchmann genannt. Reichsminister a.D. Martin Schiele taucht auch als Besitzer der Ziegelei in Neu-Schollene (Molkenberg) auf.

Notizblatt d. Deutschen Vereins für Fabrication von Ziegeln ec. 1868, RINGÖFEN gebaut 1868 in d. Prov. Brandenburg: Nr. 2. Glindow bei Werder: Borchmann, H. (Hubert I.3.2) in Berlin (Quelle: Kunstbibliothek Berlin)

H(ubert) Borchmann, Stein- u. Cementhdl, NW Alt Moabit 94. Inhaber H. Borchmann, Ziegeleibes.,
Wohn.: NW Wilsnackerstr. 31 Pt. (Anzeige im Berliner Adressbuch 1887)
Seit 1864 hatte Hubert Borchmann einen Ziegeleibetrieb in Glindow b. Werder. In unmittelbarer Nähe der Berliner Niederlassung Alt Moabit, war auch Platz- u. Verkaufscomtoire der Hennickendorfer Ziegelei von C. O. Wegener.
Nachweise finden sich in den Adressbüchern von Berlin unter dem Namen „Borchmann“.
Im Kirchenbuch von Glindow (Sterbefälle) findet sich folgender Eintrag: Borchmann, Theodor Hubert, Ziegeleibesitzer, fünf Kinder, 57 Jahre, 2 Monate, 25 Tage, gestorben am 27. Oktober 1882 in Glindow, bestattet auf dem St. Matthäi Friedhof, Berlin-Schöneberg.
Ebenso seine Frau: Borchmann, Hermine geborene Müller, 51 Jahre, 1 Monat, 21 Tage, gestorben am 30.10.1880 in Glindow, Ehefrau des Ziegeleibesitzers Hubert Borchmann, bestattet auf dem St. Matthäi Friedhof, Berlin-Schöneberg.
Die Familie Hubert Borchmann hatte demnach ihren Lebensmittel zu Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin, Wohnungen, Steinhandel und Erbbegräbnis. Die Begräbnisstelle auf dem St. Matthäi Friedhof, Berlin-Schöneberg läßt sich derzeit nicht mehr feststellen.

Ziegelstempel: HUBERT BORCHMAN RATHENOW Dachziegel
Ziegelei LUDWIGSLUST: I.3.2 Borchmann, Hubert Theodor 1843, Nachfolger von I. 3 Borchmann, Johann Ludwig, gründete die Ziegelei 1824 / zurück oder Bildklick

Ziegelstempel: HUBERT BORCHMAN RATHENOW – –
Ziegelei LUDWIGSLUST: I.3.2 Borchmann, Hubert Theodor 1843, Nachfolger von I. 3 Borchmann, Johann Ludwig, gründete die Ziegelei 1824 / zurück oder Bildklick

Karte der Ziegelei 3 Ludwigslust gegründet von I. 3 Johann Ludwig Borchmann 1824 bis zu seinem Tode 1833. Nachfolger I. 3.2 Hubert Borchmann ab 1843. / 4 Ziegelei Ludwigshof gegründet von I. 3.1 Ludwig Eduard Borchmann 1843. / Weitere Ziegeleien in diesem Gebiet: 1 Buckow: von Treskow, Sittig, Wildhagen, v. Katte /
2 Bölkershof-Steckelsdorf: Wilh. Gebhardt, Gebhardt & Barnewitz, Thyri / 5 Böhne: Guts-Ziegelei, von Briesen /
6 Mögelin: Kurfürstl. Ziegelei, Wienkoop, von Bredow, Friedrich Ferdin. Ziem / 7 Böhne: Hermshof, Peter Herms
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